Galoppsport-Lexikon
A
- Absitzen
-
- Freiwillig: Das Verlassen des Pferderückens durch den Jockey (Stehleitern sind dabei allerdings verpönt).
- Unfreiwillig: Im Grunde genommen der gleiche Vorgang, aber hervorgerufen durch merklichen Unmut des Pferdes oder die Fliehkraft, manchmal auch durch ein Zusammentreffen dieser Faktoren.
- Abstammung
-
Preistreibender Pferdepersonen-Kult, der die Qualitäten von Pferdegroßpapa und Papa auf den Sohn oder die Tochter überträgt - im Zeitalter der Gleichberechtigung fragt man auch schon mal nach den Erfolgen der weiblichen Ahnen, aber das ist eher noch die Ausnahme. Die Abstammung ist vor allem für die Pferdesportler von Bedeutung, die die Qualitäten ihres Pferdes nicht sicher beurteilen können. Gestandene Trainer haben entdeckt, dass sie nur mit den Papieren noch keine Rennen gewinnen.
- Abzeichen
-
- Heißen die angeblich unveränderlichen Kennzeichen eines Pferdes. Sie werden in seine Personalpapiere eingetragen. Nun kommt es vor, dass ein Bösewicht ein Papier besitzt, das wertvoller ist als das nicht dazugehörige Pferd. In diesem Fall liegt die Versuchung nahe, das Pferd dem Papier anzugleichen - Dilettanten nehmen Schuhwichse, Experten greifen zu schärferen Mitteln. Im umgekehrten Fall muß das Papier dran glauben. Hier ist ein nachträglich angebrachter Zusatz >k. Sch. W.< (kann Schimmel werden) recht beliebt. Manipulationen der einen wie der anderen Art sind strafbar.
- Können beim Jockey auftreten, wenn er schwere Differenzen mit seinem Vierbeiner hatte (Huf- und Gebissabdrücke).
- Aintree
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Der Ort bei Liverpool, bei dem das Grand National Steeple Chase ausgetragen wird. Ein, so die ursprüngliche Bedeutung, Querfeldein-Rennen von Kirchturm (engl. Steeple) zu Kirchturm. Vielen Pferden und Jockeys wurde diese Strecke seit 1837 zum Verhängnis.
- Anzug
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Der Bekleidungsknigge für den gehobenen Galopprennsport. Noch beschäftigt sich die Kleiderordnung nur mit der Oberbekleidung, deshalb soll es Aktive, Besucher und Funktionäre geben, die ihrer Phantasie beim delikaten Darunter freien Lauf lassen. Doch es scheint absehbar, wann sich alle der pferdesportgerechteren Unterwäsche annehmen, um so dem losen Treiben Einhalt gebieten zu können. Es sollen sich schon einige Kontrolleure zur Verfügung gestellt haben.
- Aufgalopp
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Für viele Jockeys und Pferde die letzte Gelegenheit, sich vor einem Rennen noch einmal richtig in Szene zu setzen. Im Rennen sieht man dann oft nicht mehr allzu viel von ihnen, denn bis sie im Ziel sind, kümmert sich alles um das Siegerpaar.
- Aufsitzen
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Das Gegenteil von Absitzen. Hierbei sind Stehleitern verpönt. Die Fliehkraft kommt meistens erst zum Einsatz, wenn der Vorgang kurz vor dem Abschluss steht und das Pferd keine Lust hat, besessen zu werden.
- Aufzäumen
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Anbringen verschiedenster technischer Gebilde aus Leder und Metall am Pferdekopf, die es dem Jockey ermöglichen sollen, seinen Vierbeiner unter Kontrolle zu halten. Merke: Je mehr dieser Gebilde am Pferdekopf, desto schlechter in der Regel der Jockey.
- Auktionen
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Pferdeverhökerungsveranstaltungen mit marktprägendem Charakter. Sowohl Rennstallbesitzer, Züchter als auch Trainer und Agenten ringen hier mit Barem um erfolgversprechende Vierbeiner. Das Gebot erfolgt durch Wedeln mit dem Auktionskatalog, was bei Spitzenpferden durchaus unangenehme Zugluft in der Auktionshalle auftreten lässt. Wer sich dem fröhlichen Gewedel anschließt, um nicht aus der Rolle zu fallen, fährt unter Umständen mit einem Pferd nach Hause. Das ist bei aller Pferdebegeisterung kein Spaß mehr, wenn man sich glücklich schätzt, eine lauschige Dreizimmerwohnung in der 28. Etage eines Hochhauses sein Eigen zu nennen.
- Ausschlagen
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Findet bei Pferden nicht nur im Mai, sondern ganzjährig statt. Es handelt sich um eine Unmutsäußerung – meistens als Quittung für falsche Umgangsformen mit dem Vierbeiner -, die dem Be- oder Getroffenen in der Regel einige Zeit Ruhe in steriler Umgebung verschafft. Dass die so vorübergehend aus dem Verkehr Gezogenen die Zeit der Muße damit verbringen, darüber nachzudenken, was sie gegenüber ihrem vierbeinigen Mitsportler falsch gemacht haben, hat sich leider als reines Gerücht erwiesen.
B
- Bandagen
-
- Weiche Bandagen sind Verbände, die man dem Pferd schon um die Beine wickelt, bevor diese kaputt sind.
- Harte Bandagen werden im übertragenen Sinn gebraucht und dienen dazu, lieben Mitmenschen gewaltig eins auszuwischen.
- Bänderstart
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Eine völlig irreführende Bezeichnung, denn hier starten keine Bänder - was immer das sein soll -, sondern Rennpferde. Die über die Startlinie gespannten Bänder sollen dafür sorgen, dass die Pferde gleiche Ausgangspositionen haben. Sollen...
- Beecher`s Brook
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Der schwerste Graben beim Grand National Steeple Chase, das 1837 zum ersten Mal ausgetragen und von Captain Beechers gewonnen wurde. Er gab sich nicht damit zufrieden und stürzte drei Jahre später just an dem nach ihm benannten Graben. Damals soll es Proteste des Menschenschutzvereins gegen die Veranstaltung gegeben haben. Heute demonstrieren regelmäßig Tierschutzvereine gegen das Grand National.
- Beine verlieren
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- Beine abgegeben. Fazit: Entweder sind Beine ein so begehrter Artikel, dass selbst ehrliche Finder der Versuchung nicht widerstehen können, sie mitgehen zu lassen, oder es kommt einfach nicht vor, dass Beine verloren werden.
- Jockey-Deutsch: Das Pferd kommt mit seinen vier Beinen irgendwie durcheinander - eine Situation, in der sich der Jockey auf den Absprung gefasst machen sollte.
- Berufskrankheit
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Leiden, die auf den beruflichen Einsatz von Rennpferden zurückzuführen sind. Hierher gehören Verletzungen der Beine, Transportschäden usw. Ob auch Neurosen oder andere psychisch bedingte Gesundheitsschäden des Pferdes davon erfasst werden, ist noch strittig und bedarf einer sorgfältigen Begutachtung des Einzelfalles. Für den betroffenen Vierbeiner selbst ist die Frage nur von Bedeutung, wenn er weiblichen Geschlechts ist, denn dann kann er hoffen, noch einige Jahre auf der Weide zuzubringen und einigen entzückenden Fohlen das Leben zu schenken. Hengsten (die könnten die Anlagen zu der Krankheit vielleicht weitervererben) und Wallachen (die können nix mehr vererben) droht das Ende.
- Besitzer
-
Kassiert Geld- und Ehrenpreise. Wird oft als Mäzen betitelt. Jockeys und Mäzene haben, was die Preise angeht, längst die Rollen getauscht.
- Blaues Band
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Hängt an einem Lorbeerkranz, der dem jeweiligen Gewinner eines Derbys (sprich: Dörbi) über den Hals gestreift wird. Das Pferd mag weder Lorbeer noch blaues Band, aber der Besitzer, Trainer und Jockey freuen sich darüber - darum lassen manche Pferde den Blödsinn mit sich machen, denn der Klügere gibt nach.
- Blinkers
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Scheuklappen für Rennpferde, die zu intelligent sind, einfach im Oval rumzurennen, ohne mal den Blick in die Umgebung zu riskieren.
- Blut
-
- Eine rote Flüssigkeit, die, wenn sie raussickert, anzeigt, dass beim Pferd oder beim Jockey irgendwo ein Loch ist.
- Ein ganz besonderer Saft. Je nachdem, ob ein Pferd davon voll ist oder weniger mitgekriegt hat, unterscheidet man zwischen Vollblut, Halbblut, Warm- und Kaltblut. Die Vollblüter sind meistens schnell, die Kaltblüter meistens sympathisch.
- Bremsen
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- Technisch: Gibt es beim Pferd nicht, was so manchem Jockey schon Schmerzen und Kopfzerbrechen bereitete.
- Biologisch: Sind Stechviecher, die Pferd und Jockey piesacken. Das Pferd verscheucht sie mit dem Schweif. Der Jockey hat keinen solchen, was beim Pferd Mitleid oder Schadenfreude hervorruft - je nachdem, ob es seinen Jockey mag oder nicht.
- Buchmacher
-
Sind Menschen, die davon leben, dass andere Menschen glauben, Pferdeverstand zu besitzen, und meinen, davon sehr gut leben zu können. Das gute Leben jedoch genießen in der Regel die Buchmacher.
- Bügel
-
Ambulante (weil am Sattel befestigte) verstellbare Aufstiegshilfe für Jockeys.
C
- Canter
-
Lockerer Galopp eines Rennpferdes, der die Wetter animieren soll, den Buchmachern Gewinn einzubringen
- Champion
-
Ist im Galoppsport ein Mensch, dem es gelungen ist, ein Championat auf dem Rücken eines Pferdes auszutragen oder für den Vierbeiner als Besitzer oder Trainer verantwortlich zu zeichnen. Der Mensch bekommt außer dem Titel noch einen mehr oder weniger scheußlichen Pokal.
- Crack
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Das Spitzenpferd in einem Rennstall. Es wird gehätschelt und in Watte gepackt und darf dafür so gut wie nichts mehr.
D
- Derby
-
Gesellschaftliches Ereignis, bei dem es vor allem um drei Dinge geht:
- die Damenhutmode,
- gesehen zu werden und
- um ein hohes Preisgeld.
Pferde kommen dabei auch irgendwo vor, aber nur ganz schnell und am Rande.
- Direktorium für Vollblutzucht und Rennen e.V.
-
Das Direktorium ist zunächst einmal an allem Schuld. Also z.B. daran, dass einer das Rennreiten nie lernt, denn schließlich gibt es die Rennleitung, die alles überprüft; und daran, dass Rennveranstaltungen verregnet sind, denn das Direktorium muss die Termine genehmigen und hätte wissen müssen, dass es an dem betreffenden Wochenende schütten würde. Seitdem die Könige in unserem Land so rar geworden sind, begnügt sich das Direktorium auch schon mal mit Ex-Bundespräsidenten und Ex-Bundesministern und anderen Bürgerlichen als Präsidenten. Seine Untergebenen sind die Funktionäre, die sich in der Regel durch besondere Fähigkeiten im Aussitzen qualifiziert haben. Nur in Ausnahmefällen wurde dies allerdings auf dem Pferderücken erlernt.
- Doping
-
Gemeine Methode, mittels entsprechender Medikamente die Leistungsfähigkeit eines Pferdes zu steigern. Gemein vor allem, weil das Pferd sich nicht wehren kann, während unsere menschlichen Athleten selbst entscheiden können, ob sie wollen oder nicht.
- Dreierwette
-
Eine Wette, bei der Renntag für Renntag Millionen von Menschen gewinnen; nämlich die, die nicht wetten und damit den Einsatz in ihrem Portmonnaie behalten. Von denen, die mitmachen, verlieren die meisten ihren Einsatz, weil die Pferde nicht früh genug gesagt bekommen, wie man getippt hat, und außerdem können sie es auch nicht allen recht machen. Bleiben noch die ganz wenigen, die sich bei dem Ausfüllen ihres Wettscheines geirrt und deshalb die richtige Reihenfolge der ersten drei Pferde getroffen haben.
E
- Ehrenpreis
-
Gebührt demjenigen, der den international anerkannt hässlichsten Pokal für die Honorierung der Ehre eines Siegers entwirft.
- Einkommen
-
- Das, was ein Mensch für seine Arbeit verdient - deckt sich längst nicht immer mit dem, was er dafür bekommt.
- Beim Galopprennen die Reihenfolge, in der die Pferde die Ziellinie überqueren.
- Einlauf
-
- In der Medizin eine recht unangenehme Prozedur, auf die wir hier nicht näher eingehen möchten.
- Beim Galopprennen die Reihenfolge, in der die Pferde die Ziellinie passieren.
F
- Ferner liefen
-
Bezeichnung, die deutlich machen will, dass außer den im Rennen platzierten noch ein paar andere Teilnehmer am Start waren, aber seitdem nicht mehr gesichtet wurden.
- Finish
-
Hippologischer Endspurt.
- Flachrennen
-
Galopprennen, das so schnell ist, dass Fotografen und sonstige Kameramänner flach auf dem Boden liegen müssen, um zu ihren Bildern zu kommen und nicht in den Sog der vorbeigaloppierenden Pferde gezogen zu werden.
- Flieger
-
Sind die Sprinter unter den Rennpferden - über kurze Strecken kaum zu schlagen, aber dann geht ihnen schnell die Puste aus. Für längere Strecken sind die Steher zuständig.
- Funktionäre
-
Sind Menschen, die selten auf dem Pferd, meistens aber auf der Erde funktionieren. Wenn sie gerade nicht auf Reisen sind, stellen sie Spielregeln auf, die von den Aktiven eingehalten werden müssen.
G
- Galopp
-
Schnellste Gangart des Pferdes, bei der ein Jockey auch schon mal verloren gehen kann. In solchen Situationen zeigt sich oft sehr deutlich, wie gut oder schlecht das Verhältnis des Pferdes zu seinem Jockey ist. Manche Vierbeiner drehen sich nicht einmal nach dem Gestürzten um. Andere kommen zurück, um sich den Flachliegenden in aller Ruhe recht hochnäsig anzuschauen und erst dann zielstrebig in Richtung Stall zu zockeln, wenn der Jockey sich aufgerafft hat und versucht, sein Pferd wieder einzufangen. Wieder andere Vierbeiner kommen zurück. Sobald sie den Sturz wahrgenommen haben, und bieten sich sozusagen als Krankentransport an.
- Galoppwechsel
-
Ist ein Wechsel vom Rechts- in den Linksgalopp - oder umgekehrt. Hat mit der politischen Einstellung des Pferdes nichts zu tun, sondern lediglich mit der Art der Fortbewegung.
- Gamasche
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Eine Art Bandage in fester Form. Soll die Pferdesehnen vor Verletzungen schonen - sagt die Zubehörindustrie, die sich natürlich nicht die Gelegenheit entgehen lässt, Gamaschen in den unterschiedlichsten Ausführungen anzubieten. Die Pferde-Haute-Couture leidet verständlicherweise unter dem so wenig ausgeprägten Modesinn der edlen Vierbeiner. Der wird nur unzureichend durch die Eitelkeit der Besitzer kompensiert.
- Gebiss
-
- Des Jockeys. Ist entweder echt oder halb und halb oder teilweise oder ganz künstlich. Die letzte und die Mischformen sind manchmal auf kleinere oder größere Missverständnisse mit dem vierbeinigen Sportler zurückzuführen.
- Des Pferdes. Zu unterscheiden ist
a) das natürliche Gebiss, dass aus den üblichen Zähnen besteht,
b) das künstliche, ein Stück Metall, Gummi, Plastik o.ä.,
das in den unterschiedlichsten Ausformungen dem Menschen dazu dient, dem Pferd seinen Willen aufzuzwingen. Am Gebiss sind die Zügel befestigt. Falls ein Jockey glaubt, die Zügel als Haltegriffe missbrauchen zu können und damit natürlich schmerzhaft auf das Maul des Pferdes einwirkt, kann es ihm passieren, dass auch er sich mit dem Gedanken vertraut machen muss, einen Teil seines echten in ein künstliches Gebiss umwandeln lassen zu müssen.
- Geläuf
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Fachausdruck für den Untergrund, auf dem sich das Pferd nach dem Willen seines Jockeys bewegen muss. Der Zusatz >tief< bedeutet, dass sich der edle Vierbeiner nahezu durch Schlamm quälen muss, was natürlich viel Kondition kostet. Tipp: Bei tiefen Geläuf ist man an der Spitze des Feldes am besten aufgehoben - wer will schon den Schlamm des Vorausgaloppierenden schlucken...?
- Generalausgleich
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- Reiten als Ausgleichssport für hohe Funktionäre des Kriegshandwerks.
- Rechnerische Größe, die, wenn sie richtig ermittelt wurde, aus jedem Galopprennen ein totes Rennen machen würde. Aber entweder verrechnen sich die Ausgleicher ständig, oder die Pferde halten sich nicht an das, was diese Experten vorhersagen.
- Gestüt
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Vom Menschen mehr oder weniger großzügig eingerichtete Reservate für Pferdeliebe zum Zweck der Produktion vom Pferdenachwuchs. Gestüte geben dem Menschen das Gefühl, ein bisschen Lieber Gott zu spielen. Dass es sich dabei fast immer nur um das Gefühl handelt, beweisen die Ergebnisse – ein fehlerfreies Pferd gibt es bis heute nicht.
- Gewichte
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Sind in der Galoppersprache die Lasten, die ein Pferd über die Rennbahn schleppen muss. Sie setzen sich aus Kilos zusammen, die Jockey plus Sattel plus Bleigewicht auf die Waage bringen.
- Grand National Steeple Chase
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Parade der britischen Hutmode, des Adels und einiger Pferde, die vor dem schwersten Hindernisrennen ihres Lebens stehen - manche bezahlen damit dafür. Außerdem paradieren regelmäßig Tierschützer, die der Ansicht sind, dieser Sport sei eine Quälerei. Alle, die an der Veranstaltung verdienen, weisen jedoch immer wieder auf den Glanz in den Augen der Vierbeiner hin, die das Ziel erreichen konnten und sich nun ihrer wohlverdienten Sonderration Hafer hingeben können. Manche Trainer gehen sogar so weit, dass sie ihren Pferden nach dem Rennen zwei trainingsfreie Tage spendieren.
H
- Hafer
-
Hauptnahrungsmittel des Pferdes. Kriegt es zuviel davon, sticht es den Hafer, was unangenehme Folgen für den Jockey haben kann. Kriegt es nicht genug Hafer, kann es seine Aufgaben nicht erfüllen. Es kommt also auf die richtige Dosierung an. Das angenehme beim Pferd: Es macht sich nichts aus Kaviar und Schampus - selbst nach dem Gewinn eines Derbys oder saftiger Geldpreise gibt sich Sportkamerad Pferd mit der üblichen Ration Hafer zufrieden.
- Halbblut
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Ein Pferd, bei dem Vater oder Mutter Vollblut ist, der andere Elternteil aber nicht dieser edlen Rasse angehört.
- Halfter
-
Griff, der mittels Leder am Kopf des Pferdes befestigt wird, um zu gewährleisten, dass man das gute Tier nicht an den Haaren herbeiziehen muss. Falls jemand überhaupt nicht mehr zu packen ist, gilt er als abgehalftert und ist dann in der Regel nur noch unter Brücken anzutreffen.
- Handicap
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Im Galopprennsport eine Gemeinheit. Einerseits fordert man, dass ein Pferd so schnell wie möglich rennt, andererseits packt man ihm mehr Gewicht auf, wenn es deutlich schneller ist als die anderen. Es muss also um so mehr arbeiten, je schneller es ist.
- Hengstmanieren
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Imponiergehabe des männlichen Pferdes - kann bei größeren Pferdeversammlungen zu unangenehmen Zwischenfällen führen. Vergleiche mit dem Menschenleben drängen sich zwar auf, sind aber wohl doch an den Haaren herbeigezogen, oder ...?
- Herdentrieb
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Bestreben des Pferdes, sich einer Gemeinschaft ein - und einem Leitpferd unterzuordnen, das den anderen die Entscheidungen abnimmt und bestimmt, wo es langgeht. Die Menschen versuchen den Herdentrieb ihrer Vierbeiner durch Einzelhaft zu unterdrücken.
- Heu
-
Neben Hafer Hauptbestandteil der pferdlichen Nahrung, besteht aus getrocknetem Weidegras. Wenn man das Rennpferd nicht auf die Wiese lässt, muss man ihm eben die Wiese in seine Boxe bringen. Dass es sich um ein billiges Futter handelt, macht schon das geflügelte Wort >Geld wie Heu< deutlich.
- Hilfen
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Ein völlig irreführender Ausdruck. Es handelt sich dabei nicht etwa um Hilfen des Jockeys für das Pferd, sondern darum, wie der Jockey sich hilft, seinem Pferd mitzuteilen, was er von ihm will.
- Hindernispferd
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Ist ein Galopper, der nicht schnell genug ist, um reine Flachrennen zu bestreiten und deshalb Verwendung auf der Hindernisbahn findet. Hindernispferde führen ein ausgesprochen gefährliches Dasein, erleben dafür aber häufiger als andere Sportpferde den beglückenden Moment, wenn sich der Jockey blitzartig aus dem Sattel löst und ihnen unfreiwillig ein Stückchen Freiheit schenkt.
- Hindernisse
-
Sind mehr oder weniger phantasievolle Gebilde, die den Pferden bei einem Hürden- oder Jagdrennen in den Weg gestellt werden, um zu testen, ob sie in der Lage sind, diese Brocken mit dem Jockey im Kreuz zu überwinden. Die gutmütigen Typen unter den Vierbeinern machen dabei mit, die anderen fangen damit erst gar nicht an und landen - wenn sie Pech haben beim ........ oder bei etwas Glück im Stall eines vernünftigen Hobbyreiters.
- Hinken
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- Sehr laienhafter Ausdruck für das Lahmen des Pferdes.
- Unregelmäßiger Gang des Reiters nach unfreiwilligem Absitzen.
- Hinterhand
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Hat mit Hand eigentlich nichts zu tun, sondern ist das hintere Drittel oder Viertel des Pferdes, also die Partie, an der der Schweif hängt.
- Hippologie
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Gelehrt klingender Ausdruck für alles, was mit dem Pferdesport zusammenhängt.
- Hoch im Blut stehen
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Hat mit dem Handwerk des Metzgers nicht das Geringste zu tun, sondern bezeichnet Pferde mit einem hohen Vollblutanteil.
- Horseman
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Jemand, der sich bei seinem Pferd entschuldigt, wenn er im Dunkeln beim Gähnen nicht die Hand vor den Mund gehalten hat. Merkwürdigerweise hat sich der Begriff horsewoman im deutschen Sprachgebrauch bisher nicht durchgesetzt, was sicher nicht bedeutet, dass bundesdeutsche Damen sich beim Gähnen anders verhalten als die Horsemänner - aber mit der Quotenregelung dürfte ein Anfang gemacht worden sein...
- Huf
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Fuß des Pferdes. Er bedarf sorgfältiger Pflege. Nicht zu verwechseln mit dem Pferdfuß einer Sache, der als Attribut Luzifers in den Sprachgebrauch eingegangen ist.
- Hufbeschlag
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Bedeutet nichts anderes als alle vier Hufeisen zusammen. Mutter Natur hat nun mal nicht damit gerechnet, dass es sich der Mensch auch noch auf dem Pferderücken bequem machen würde, und daher die Abnutzung der Hufe ohne menschliches Gewicht berechnet, weshalb sich schon die alten Ägypter genötigt sahen, ihren Reittieren eiserne Schuhe zu verpassen.
- Hufeisen
-
Maß-Schuh des Pferdes - wenn es den verliert, lahmt es. Falls ein Mensch das Eisen findet, glaubt er in der Regel, dass es ihm Glück bringt, wenn er es mit der richtigen Seite nach unten (mit der Rundung) aufhängt. Was Pferde davon halten, kann ein feinsinniger Beobachter sehr schnell entdecken, wenn er das Pferdemaul beobachtet, sobald der edle Vierbeiner eines solchen Glücksbringers ansichtig wird: Es verzieht sich in Richtung mitleidiges Wiehern.
- Hürden
-
Sind Hindernisse im Rennsport. Die Hürden nehmen Hindernispferde im Galopp, indem sie einfach im Renntempo darüberwischen. Zweibeiner nehmen Hürden in der Regel, in dem sie andere springen lassen und sich selbst im Glanz des Sieges sonnen.
I
- Irreparabler Schaden
-
Eine körperliches Problem, dass beim Vierbeiner zum Ende der Rennkarriere führt. Noch weitergehende Schritte hängen vom Eigner des Pferdes ab. Beim Zweibeiner hat die selbe Diagnose nicht ganz so weitreichende Folgen.
J
- Jockey
-
In seiner aktiven Zeit meistens ein sehr leichter Mensch mit viel Einfühlungsvermögen in seiner Kehrseite. Bei der Arbeit hockt er auf sehr schnellen Pferden und versucht sich noch leichter zu machen, als er schon ist. Ein Achtel seiner Arbeitszeit verbringt er mehr oder weniger zitternd auf der Waage und träumt von seiner Pensionierung, dem Zeitpunkt, ab dem er alles essen und trinken kann, was er möchte - mit dem Erfolg, dass dann die schlanke Linie perdu ist.
K
- Kondition
-
Wenn man sie hat, kann man über sie hinauswachsen. Hat man sie nicht, bleibt man irgendwo auf der Strecke.
L
- Lahmen
-
Gehbehinderung im pferdlichen Bereich. Kommt in verschiedenen Erscheinungsformen vor. Es kann sich um eine chronische Lahmheit handeln, um eine vorübergehende oder um eine zweckbedingte. Die intelligenteste ist naturgemäß die zweckbedingte Lahmheit, mit der der Vierbeiner ausdrückt: Ich hab`heute keine Lust. Die chronische Lahmheit ist sehr gefährlich für das Pferd, insbesondere für Wallache, denn sie könnten aufgrund der Diagnose an einen Schlächter überwiesen werden.
- Länge
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Dabei handelt es sich weder um die wirkliche Länge des Pferdes noch des Jockeys, sondern um eine rein rechnerische Größe, mit der man den Vorsprung deutlich machen will, mit dem der Sieger in einem Rennen das Ziel erreichte.
- Leichttraben
-
Auch Englisch Traben genannt, ein Bewegungsablauf, bei dem der Jockey im Takt der Trabbewegung des Pferdes im Sattel aufsteht und sich wieder setzt. Eine Übung, die heute eigentlich nur noch in Monarchien beobachtet werden kann.
- Luftschlucken
-
Vulgär ausgedrückt: Ein Pferd rülpst nach innen. Wird das zur dauerhaften Angewohnheit, kann es ernsthafte Gesundheitsschäden zur Folge haben. Das Luftschlucken, auch Koppen genannt, ist meistens bei überdurchschnittlich intelligenten Pferden anzutreffen, die dadurch den Mangel an Lesestoff kompensieren. Tipp: Hängen Sie ihrem Liebling diese Erläuterungen in die Boxe, und er wird das Luftschlucken vergessen, solange er sich mit der Lektüre beschäftigt. Wenn er alles aufgearbeitet hat, sollten Sie die Fragmente durch eine neue Lektüre desselben Typs ersetzen.
M
- Manschetten
-
Manschetten hat das Pferd vor dem Jockey, der Jockey vor dem Trainer und der Trainer vor dem Besitzer. Der daraus resultierende Druck löst im günstigsten Fall eine Leistungsexplosion des Pferdes aus. Im ungünstigsten Fall eine Wut-Explosion des Besitzers.
N
- Nachsatteln
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Eine reiterliche Notwenigkeit, die, wenn man sie vergisst, dazu führen kann, dass man sich auf dem Boden wiederfindet, derweil unser edler Vierbeiner mit dem Sattel unter dem Bauch vergnüglich eine Ehrenrunde auf dem Geläuf dreht. Das Nachsatteln vergessen hin und wieder selbst Politiker, mit der Folge eines bösen Erwachens.
- Namen
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Sind natürlich Schall und Rauch – und dennoch, wer möchte seine aktive Laufbahn schon auf einem Heini 85 verbringen? Hier greift das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen regelnd ein, in dem es für jedes Pferd einen regelgerechten Namen verlangt.
- Neurose
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- Gemütskrankheit beim Pferd, dass sich mit massiven Unzulänglichkeiten seines Jockeys abfinden muss, ohne sich dagegen wehren zu können.
- Gemütskrankheit des Jockeys, der sich von seinem Pferd nicht verstanden fühlt.
O
- Ordnungsmaßnahmen
-
Maßnahme, die für die Ordnung sorgen soll, also Strafe. Sie wird dem Jockey oder Trainer für irgendwelche Vergehen aufgebrummt, die sie sich haben zu Schulden kommen lassen. Wichtiges Betätigungsfeld für Funktionäre.
P
- Papierform
-
Das Leistungsvermögen eines Rennpferdes nach Ansicht der Experten. Diese Einschätzung ist meistens weniger wert als das Papier, auf dem sie festgehalten wurde, denn Pferde können bekanntlich nicht lesen und kennen daher ihre Form nicht. Wenn sie aber lesen könnten, würden sie sich bestimmt nicht an die Form halten, die man ihnen zubilligt.
- Parade
-
- Mehr oder weniger feierlicher Aufmarsch der zwei- und vierbeinigen Teilnehmer an einem großen Rennen. Ob es tatsächlich zu einem feierlichen Aufmarsch kommt, hängt in erster Linie von dem Langmut der Vierbeiner ab.
- Befehl des Jockeys an sein Pferd, anzuhalten oder einen Gang zurückzunehmen. Ob dieser Befehl befolgt wird, liegt bei den meisten Jockeys zu etwa 30 Prozent in ihrer Hand, über die restlichen 70 Prozent bestimmt das Pferd, das hin und wieder Lust verspürt, seinem Jockey in die Parade zu fahren.
- Peitsche
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Ein in der Regel sehr überflüssiges Instrument, das in den meisten Fällen die Unfähigkeiten des Jockeys kompensieren soll. Der Gebrauch der Peitsche ist für das Pferd schmerzhaft und erregt die Gemüter der Zuschauer zu Recht, weshalb viele Jockeys dazu übergegangen sind, dieses Mittel in erster Linie im Training und wohl dosiert im Finish des Rennens einzusetzen.
- Pferd
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Vierbeiniges, in der Regel gutmütiges Wesen, das das Pech hat, diese Erde mit den Menschen bewohnen zu müssen, die es immer wieder vor ihren Karren gespannt oder es sich auf ihrem Rücken bequem gemacht haben.
- Pferdestärke
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Hat mit dem heutigen Galopprennsport allenfalls noch was zu tun, wenn sich Jockeys darüber unterhalten, wie viel PS sie unter der Motorhaube ihres Autos haben.
- Pferdewirt
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Ist die offizielle Bezeichnung für das Personal, das die Pferde bewirtet, also sie umsorgt, ihnen ihre Speisen reicht und ihnen die Getränke vorsetzt. Die Zusammenstellung des Futtermenüs verlangt nicht gerade hohe gastronomische Fähigkeiten, sondern beschränkt sich eher auf die richtige Dosierung der Speisen. Es ist allerdings nicht richtig, dass ein schlechter Gastwirt so ganz einfach auf Pferdewirt umsatteln könnte, denn der Umgang mit dem Vierbeiner verlangt sehr oft eine Menge Einfühlungsvermögen, und an dem muss es einem schlechten Gastwirt, der ja mit weniger sensiblen Wesen umgeht, zwangsläufig mangeln.
- Pullen
-
Hat nichts mit Flaschen zu tun, sondern engl. To pull = ziehen. Es bezeichnet das, was der Jockey macht, wenn sein Pferd anfängt zu pullen, nämlich loszustürmen. Er versucht es durch Ziehen am Zügel zu bremsen. Falls es dem Pferd allerdings gelungen ist, das Gebiss zwischen die Zähne zu nehmen, nützt die Zieherei nichts mehr, denn merke: Ein Pferd ist grundsätzlich stärker als der Mensch.
Q
- Quote
-
Zeigt nicht die prozentuale Zusammensetzung von Hengsten und Stuten in einem Rennen an, sondern verkündet bei allen Wettarten den Auszahlungskurs auf Basis von zehn Euro Einsatz.
R
- Reiten
-
Früher die normale Fortbewegungsart des Individualreisenden, heute sportliche Freizeitbeschäftigung für Menschen, für das Pferd nicht selten harte Arbeitszeitbeschäftigung.
- Reitorder
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Anweisung des Trainers an den Jockey, wie er das Rennen taktisch angehen soll. Für das Rennen selbst ergeben sich daraus vier Möglichkeiten:
- Der Trainer beherrscht sein Geschäft, der Jockey hält sich an die Reitorder, und das Pferd spielt mit. Das ist der Idealfall und die beste Voraussetzung für einen Sieg.
- Der Trainer beherrscht sein Geschäft, der Jockey richtet sich nicht nach der Order, dann kann das Pferd machen, was es will – ein Sieg wird kaum dabei herauskommen.
- Der Trainer beherrscht sein Geschäft, der Jockey auch, aber das Pferd hat keine Lust – dann sollte man das Rennen so schnell wie möglich vergessen.
- Der Trainer hat keine Ahnung – vergessen, am besten Rennen und Trainer!
- Rennbahn
-
Der Ort, an dem Flach- und Hindernisrennen ausgetragen werden. Auf einer Rennbahn heißen die Kurven >Bogen<, und entschieden wir das Rennen meistens auf der Zielgeraden. Das Allerwichtigste an jeder Rennbahn ist der Totalisator, dann kommen die Hüte der Besucherinnen und irgendwann am Schluss die Pferde.
- Rennen
-
Die Veranstaltung auf einer Rennbahn, an der Pferde teilnehmen. Nach den Spielregeln gewinnt das Pferd, das seinen Jockey am schnellsten vom Start ins Ziel befördert.
- Rennen, totes
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Ist weder ein Rennen, das traurig endet, noch eins, das langweilig verläuft (tote Hose), sondern ein Rennen, bei dem zwei oder mehr Pferde gleichzeitig die Nase im Ziel haben.
- Renngewicht
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Ist das Gewicht des nackten Jockeys plus Renndress plus Sattel einschließlich der Steigbügel – nicht mitgerechnet wird der ganze andere Kram, den man dem Pferd sonst noch auf- oder anhängt.
- Rennsitz
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- Gibt es eigentlich nicht, denn jemand rennt oder sitzt ......
- .... beim Reiten doch, denn der Reiter sitzt, während das Pferd rennt, aber ....
- .... es gibt ihn doch nicht, denn der Rennsitz bedeutet, dass der Jockey in den Steigbügeln steht, um die Rückenmuskulatur und die Gangmechanik des Pferdes zu entlasten bzw. nicht zu behindern.
- Richter
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Menschen mit Melone (gemeint ist die Kopfbedeckung, nicht die Frucht), deren Aufgabe darin besteht, im Galopprennsport die Zieleinläufe amtlich zu dokumentieren und damit der Nachwelt festzuhalten. Die Richter sind im Galoppsport hoch angesehene Persönlichkeiten, die ehrenamtlich arbeiten und lediglich eine kleine Aufwandsentschädigung einstreichen.
S
- Sattel
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Mit Leder bespannter Sitz, der dem Pferd auf den Rücken geschnallt wird. Dient in erster Linie dem Schutz der Kehrseite des Jockeys.
- Satteln
-
Die Tätigkeit, bei dem man dem Pferd ein Gebilde auf den Rücken schnallt, das es dem Jockey ermöglicht, das höchste Glück auf Erden zu erfühlen. Das Satteln sollte sorgfältig ausgeführt werden, da der korrekte Sitz des Jockeys Grundvoraussetzung für das Rennen ist.
- Schimmel
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- Von Pferden und Jockeys wenig geschätzter Pilz.
- Von vielen Trainern, die sich ausreichend Pferdepfleger leisten können, sehr geschätzte Pferdefarbe. Pferdepfleger, die es sich leisten können, meiden verständlicherweise Ställe, in denen sich allzu viele Schimmel befinden.
- Schritt
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Langsamste Gangart des Pferdes. Bei Anfängern sehr beliebt, vermittelt der Schritt ihm doch einerseits das Gefühl, zu reiten, ohne das der Jockey andererseits ständig befürchten muss, gleich im Sand der Rennbahn zu landen.
- Steher
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Rennpferde mit Ausdauerqualitäten. Sie stehen auch längere Distanzen durch, was natürlich eine Verniedlichung der Tätigkeit ist, denn das >Stehen< bedeutet Galoppieren im höchsten Tempo. Die Berufskollegen für kurze Strecken heißen Flieger.
- Steigen
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Im Pferdesport ein sehr unerwünschtes Verhalten des Pferdes, das sich auf die Spitzen der Hinterhufe stellt und dem weniger geübten Jockey so zu einer unfreiwilligen Rutschpartie verhelfen kann. Gefährlich für Ross und Reiter, wenn sie sich dabei überschlagen. Im Zirkus dagegen ist das Steigen bei manchen Übungsteilen sehr erwünscht und wird mit Leckerbissen belohnt. Wenn sich die Pferde ihre Arbeitgeber aussuchen könnten, würde sich das Problem von selbst lösen.
- Stuten
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Pferdedamen. Sie sind im Galopprennsport gegenüber den männlichen Kollegen in der Minderheit, besitzen aber kraft ihrer Fähigkeit, Fohlen in die Welt setzen zu können, den lebensrettenden Vorteil, im Fall einer schweren Sportverletzung oft weiterleben zu dürfen.
T
- Team
-
Englischer Ausdruck für Mannschaft.
- Temperament
-
Bei Pferden wie Jockeys gleich wichtige Eigenschaft mit dem Unterschied, dass ein ungezügelter Temperamentsausbruch beim Pferd in der Regel sehr viel unangenehmer für den Jockey ist als umgekehrt.
- Totalisator
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Amtlicher Wettbetrieb auf Rennbahnen, der dem Staat eine satte Nebeneinnahme garantiert, ohne dass er etwas dafür zu tun braucht. Durch die Konkurrenz von Zahlenlotto und anderen Sportwetten hat der Totalisatorumsatz deutlich abgenommen, was zeigt, dass es eigentlich immer in erster Linie um das Wetten, nicht etwa um die Pferde ging. Man könnte auch Hasen und Igel, Meerschweinchen oder Hunde rennen lassen – das wäre allerdings nicht so nobel und würde die Damen nicht gerade animieren, sich den Überhut des dernier cri zuzulegen. Und welcher der Herren kommt schon zum Meerschweinchenrennen steif behütet ...?
- Toter Punkt
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Den gibt es bei Jockeys und Pferden, wenn sie im Verlauf des Rennens so abgeschlafft sind, dass sie glauben, die nächsten Sekunden nicht mehr überstehen zu können. Manchmal kommt dann der zweite Wind. – man sollte sich aber nicht darauf verlassen, denn das ist tatsächlich eine windige Angelegenheit.
- Trab
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Zweitschnellste Gangart des Pferdes. Wenn man also jemanden auf Trab bringt, ist das noch längst nicht die höchste Stufe der pferdlichen Fortbewegung. Da der Mensch nicht schnell genug ist, ein Pferd an der Hand im Galopp vorzuführen, lässt man es vortraben – das wiederum haben sich einige leitende Angestellte gemerkt und in ihre Arbeitswelt übernommen. Hier wird einmal mehr der Einfluss des Reitsports auf unser tägliches Leben deutlich.
- Trainer
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Ist der Mensch, der alles besser weiß oder zu wissen glaubt. Halten sich die zwei- und vierbeinigen Leistungssportler an seine Anweisungen und gewinnen, ist er der Vater des Erfolges, gewinnen sie nicht, sind die Jockeys schuld, weil sie irgendwelche Selbstverständlichkeiten, die ein Trainer nicht mehr zu erwähnen braucht, nicht beachtet haben. Für Trainer gibt es den Kündigungsgrund der Erfolglosigkeit, weshalb sie hoch bezahlt werden. Für Beamte, z.B. Lehrer, gibt es diesen Kündigungsgrund nicht, daher ist ihr Einkommen auch entsprechend niedriger.
- Trense
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Besteht aus dem Kopfzeug, den Zügeln und dem Gebiss und ist, allein angewandt, eine vergleichsweise sanfte Methode der Kommunikation zwischen Jockey und Pferd. Über die Zügel, die auf das Trensengebiss wirken, teilt der Jockey dem Pferd mit, was er von ihm will. Ob das Pferd dann mitspielt, bleibt ihm überlassen.
- Turf
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Sprich – leicht durch die Nase - >törf<. Vokabel für Insider und Menschen, die dafür gehalten werden wollen, um den Galopprennsport zu bezeichnen. Menschen, die >Turf< sagen und Galopprennen meinen, wissen in der Regel wenig von der normalen Seite dieses Sports, haben keine Ahnung von den Problemen der Jockeys, ihr Gewicht zu halten, von den Berufskrankheiten der Rennpferde und, und, und – aber sie werden bestimmt die adäquate Kopfbedeckung aufhaben, wenn sie zum Rennen gehen.
U
- Ungehalten
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Eine Eigenschaft, die nicht nur Pferde gelegentlich an den Tag legen. Auch bei Trainern kann sich diese Eigenart einstellen, wenn sich z.B. Jockeys nicht an die ausgegebene Reitorder halten.
V
- Verweigern
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Plötzliche Willenerklärung des Pferdes in einem Hürden- oder Jagdrennen. Gründe dafür:
- Das Pferd hat keine Lust mehr über die albernen Sprünge zu hüpfen,
- Es hat eine einladende Grünfläche zum Grasen entdeckt,
- Es will den Jockey foppen, in dem es im letzten Moment die Vierbeinbremse reinhaut und gespannt darauf wartet, ob der Jockey das Hindernis vielleicht allein überwindet, und
- Es hat beschlossen, dass nun mal ein Rollentausch angesagt sei, dass es nämlich auch mal über solch ein Hindernis getragen werden möchte.
- Veterinär
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Tierarzt – im Pferdesport meistens Experte für Sportverletzungen, oft aber auch der wichtigste Mann beim Pferdekauf bzw. –verkauf.
W
- Wallach
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Gewesener Hengst, der in seiner Jugend nicht gut genug schien, seine positiven Eigenschaften zu vererben. Die Zuchtexperten haben sich bei einigen Hengsten geirrt, so dass sie einiges dafür geben würden, wenn es möglich wäre, den kleinen Unterschied wieder anmontieren lassen zu können.
- Wassergraben
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Breites Hindernis bei Jagdrennen, das so manchen Traum vom großen Sieg ins Wasser fallen lässt.
- Weide
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Ein großes, grünes, flach ausgebreitetes Ding, dass Rennpferden während ihrer aktiven Zeit immer mal wieder im Traum erscheint. Falls sie ihre Pensionierung erleben, dürfen sie sich darauf tummeln.
- Weile
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Der Vorsprung, mit dem Ausnahme-Rennpferde siegen. Mit >Weile< heißt, dass sie die Zielgerade eigentlich hätten herunterspazieren können, ohne dass ihr Sieg in Gefahr geraten wäre, denn die Konkurrenten kommen eine ganze Weile später an.
- Wetten
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Der Glaube daran, mehr zu wissen als alle anderen – bei Totalisatorrennen nahezu unmöglich, dafür bietet eine verlorene Rennwette die Chance, das Gesicht zu wahren.
- Wettschein
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In der Regel der Beleg dafür, dass man sein Geld zum Fenster rausgeworfen hat. Wird aber vom Finanzamt nicht anerkannt und kann daher ebenfalls weggeworfen werden.
X
- X-Beine
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Eine Beinstellung, die bei Vierbeinern nicht ganz so ausgeprägt vorkommt, wie bei Zweibeinern.
Y
- Ypsilanti
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- Eine Politikerin aus dem Stall der SPD, die in ihren Bemühungen Ministerpräsidentin in Hessen zu werden, scheiterte.
- Ein Wallach aus dem Stall von Bruce Hellier, der in seiner Karriere nur ein Rennen bestritten hat und dabei 1986 in Düsseldorf als Dreijähriger aus einem 14-köfigen Feld als Letzter den Zielpfosten passierte und damit ebenfalls scheiterte.
Z
- Zielfotografie
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Einer der Gründe dafür, warum sich Rennreiter so beeilen, das Ziel zu erreichen. Wenn sie nämlich als Erster die Ziellinie passieren, werden sie fotografiert. Es soll Jockeys geben, die nie ohne Taschenkamm reiten...